Auf Grundlage der MYSKILLS-Kompetenzmodelle
Arbeitnehmer*innen bzw. Arbeitssuchende ohne formalen beruflichen Abschluss haben deutlich geringere Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zu Personen mit Berufsabschluss erhöht sich nicht nur ihr Risiko, direkt arbeitslos zu sein, es droht auch die Langzeitarbeitslosigkeit. Doch auch Arbeitsuchende, deren Berufsabschluss oder Berufsausbildung schon länger zurückliegt, sind einem höheren Risiko ausgesetzt, arbeitslos zu werden. Grund ist eine immer geringere „Halbwertzeit“ von angeeignetem Wissen.
Zudem sagen alle Arbeitsmarktprognosen einen fortschreitenden und dramatischen Abbau von Arbeitsplätzen mit einfachen Tätigkeiten voraus. Vor diesem Hintergrund könnte eine passgenaue, modulare Qualifikation die Beschäftigungschancen von Arbeitsuchenden ohne Berufsabschluss dauerhaft verbessern. Ihr Risiko, arbeitslos bzw. langzeitarbeitslos zu werden, ließe sich senken und die Sozialsysteme würden entlastet.
Eine modulare Qualifikation eröffnet unterschiedlichen Zielgruppen die Möglichkeit, sich beruflich zu qualifizieren. Dabei ist sie kein Gegenentwurf zur traditionellen, dualen Berufsausbildung. Vielmehr ergänzt sie die berufliche Bildung der Menschen, für die eine klassische Ausbildung aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt. Teilqualifikationen bieten verschiedenen Zielgruppen die Chance, informell erworbene Qualifikationen formal zu erweitern und bestätigt zu bekommen.